Das Nistrianische Reich
Das Nistrianische Reich ist das mächtigste Imperium auf dem Kontinent Afrat. In Nistria dreht sich alles um technischen Fortschritt und Wissenschaft.
1. Geschichte
Vor 1300 Jahren war Nistria nur ein unbedeutendes kleines Königreich und die einzige Zuflucht für Menschen auf dem ganzen Kontinent. Umgeben von feindseligen Nationen, in denen Dyr und Tipu lebten, waren sie der endgültigen Vernichtung einst extrem nahe.
Aus schierer Notwendigkeit wendeten sich die Theologen der Wissenschaft zu, um auf diese Art das Blatt noch zu wenden. Im letzten Moment, als bereits alle Ritter besiegt waren und alle Adeligen aufgegeben hatten, gelang es den Wissenschaftlern eine Reihe an Waffen zu entwickeln, mit der jeder Bauer ohne längere Ausbildung zu einem mächtigen Kämpfer gemacht werden konnte.
Somit wurde aus einer vernichtenden Niederlage ein glorreicher Sieg, der die Zukunft des neuen Reiches für immer formen sollte. Die Theologen der damaligen Zeit tauchten immer tiefer in die Wissenschaft ein und tauschten ihren strengen Glauben an Gott durch eine an den technischen Fortschritt ein. Die Adeligen, denen es nicht gelungen war ihre Bürger zu schützen, wurde ihre Macht genommen. Stattdessen wurde die nistrianische Akademie gegründet, die von da an die Geschicke des Nistrianischen Reiches lenken sollte.
Über die folgenden Jahrhunderte wurde der wissenschaftliche Betrieb immer weiter raffiniert. Die Akademie spaltete sich über Zeit in die 6 Fakultäten. Es begann ein Goldenes Zeitalter für die Wissenschaft und damit auch für die Menschheit in Afrat.
2. Geographie
Nistria spaltet sich entlang des Karakazgebirges in zwei Hälften. Die sehr industriellen westlichen Provinzen, in denen das Reich ursprünglich entstanden ist und die östlichen Provinzen, die jenseits des Gebirges liegen und hauptsächlich durch Landwirtschaft geprägt sind.
Das Gebirge selbst ist für Nistria kaum zugänglich. Zwischen den beiden Teilen erfolgt der Transport von Waren und Maschinen ausschließlich über ein uraltes Tunnelsysten, das unter dem Karakazgebirge verläuft. Die Passagen gelten dabei als sehr gefährlich und mühsam, was eine Reise für Händler sehr profitabel machen kann.
Beide Seiten verfügen über eine größtenteils eigenständige Industrie. Neben einem eigenen militärischen Industriekomplex, der die lokal Truppen versorgt, spezalisieren sich beide Seiten auf verschieden wissenschaftliche Aspekte. Während man im Westen mehr auf mechanische Lösungen, wie Luftschiffe, Prothesen und Schusswaffen setzt, wird im Osten öfter mit chemischen oder biologischen Mitteln gearbeitet. Von der Verwaltung her ist die östliche Provinz sehr eng in die Verwaltung des Reiches eingebunden und besitzen nur wenig Autonomie.
Die Hauptstadt des Reiches ist Novus. Wer hier wohnt gehört zur wissenschaftlichen Elite des Landes. Nicht umsonst ist in Novus der Hauptsitz der nistrianischen Akademie. Hier wird mehr geforscht als im restlichen Reich zusammen. Novus ist eine fliegende Stadt, die durch gewaltige Auftriebsmachinen am Himmel gehalten wird. Jedoch benötigen diese eine enorme Mengen an Energie, die beständig vom ganzen Reich erwirtschaftet werden muss.
3. Die Akademie
Die Akademie ist der Motor, der das nistrianische Reich antreibt. Sie ist für den technischen Fortschritt verantwortlich. Ein Gelehrter, der an der Akademie einen Abschluss gemacht und etwas zur Wissenschaft beigetragen hat, erhält den Rang eines Magisters.
Viele nehmen beim Erhalt ihres Magistertitels den Namen ihrer Fakultät, zusätzlich zu ihrem Nachnamen, an. z.B. Aus Arnold Nordstein wird dann Arnold Nordstein von Administrata. Die Zugehörigkeit zu einer Fakultät ist etwas Heiliges und die Gelehrten bleiben dieser meist auf ewig verbunden.
3.1. Fakultäten
Die Akademie teilt sich in 6 Fakultäten.
3.1.1. Die Mixtura
Die Fakultät der Medizin und Alchemie. Von Aufputschmitteln, über Medikamente bis hin zu grausamen chemischen Waffen. All das wird von der Mixtura bereitgestellt.
Im Militär ist die Mixtura für die medizinischen Bataillone zuständig. Sie müssen dafür sorgen, dass die Soldaten an der Front weiter kämpfen können. Außerdem ist sie zusammen mit der Constructa für die Integration der mechanischen Protesen zuständig.
3.1.2. Die Arcana
Die Fakultät der Geheimnisse. Ihr Auftrag ist die Archivierung, Bewahrung und Transfer von Wissen. Sie verwalten die Bibliotheken der Akademie, sind für alle kryptographischen Aufgaben zuständig und müssen Entscheiden, welchen Informationen an wen weitergegeben werden dürfen.
Wissenschaftliche Integrität: Es ist auch Aufgabe der Arcana, Wissenschaftler mit sensiblem Wissen, die Nistria verlassen haben, wieder zurückzuführen oder ihr Wissen unschädlich zu machen. So wird verhindert, dass andere Reiche vom Wissen Nistrias profitieren.
3.1.3. Die Constructa
Die Constructa steht für alles Mechanische. Von Gerätschaften, über Bauwesen bis hin zu Waffen. Hier werden Luftschiffe, Automaten, Prothesen und revolutionäre Antriebssysteme erfunden.
An der Constructa wird auch geforscht, wie man magische Energie für Maschinen nutzen kann. Da bei solchen Forschungen die eine oder andere Explosion entsteht, stehen die meisten Gebäude der Constructa in einigem Abstand zu allen anderen Gebäuden.
Besonders im Westen erfreut sich die Fakultät besonders hoher Beliebtheit, während die Bewohner des Ostens mechanischen Automaten nach wie vor skeptisch gegenüberstehen.
3.1.4. Die Administrata
Nistria wird im Zivilen, wie auch im Militärischen von einem gigantischen bürokratischen Komplex zusammengehalten. Alles, was zur Verwaltung des Reiches nötig ist, über Rechtswissenschaften, Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik, bis hin zum Rechnungswesen, wird an der Administrata gelehrt und erforscht.
Die zentralle Aufgabe dieser Absolventen ist es Nistria als System am Laufen zu halten und weiterzuentwickeln.
3.1.5. Die Augeria
Landwirtschaft, Nahrungsproduktion, Umwelt. Alles, was mit Biologie zu tun hat, wird an der Augeria erforscht. Die Grundaufgabe ist es dabei neue Nutzpflanzen zu züchten und bestehende zu optimieren, sowie die Erforschung neuer Ökosystem und die Entdeckung neuer Tierarten.
Seit ihrer Gründung versucht die Augeria mit biologischen Modifikationen die mechanischen Verbesserungen der Soldaten zu ersetzen. Allerdings zeigen sich erst seit den letzten Jahrzehnten wirkliche Erfolge. Mit ihrer biologisch zentrierten Forschung ist die Fakultät in den östlichen Provinzen die führende Kraft, dafür interessiert sich im Westen kaum jemand für sie.
3.1.6. Die Genia
Geschichte, Kultur und Kunst. Alles, was den Mensch auf einer geistigen Ebene betrachtet, ist in der Genia anzufinden. Dazu zählen auch Psychologie und Achitektur. Dabei führt besonders der Kunst- und Gestaltungsorientierte Ansatz der Architekten zu großen Zerwürfnissen mit den Bauingenieuren der Constructa.
Auch andere Fakultäten sehen in der Forschung nur wenig Mehrwert. Allerdings bietet die Genia wertvolle Einblicke in die Denkweise der Menschen, was die Grundlage für zahlreiche nistrianische Gesetze bildet.
Auch die Ausbildung der militärischen Führung unterliegt der Genia, wo neben Militärgeschichte auch die Kriegskunst gelehrt wird.
3.2. Mitgliedschaft
Es gibt grundsätzlich zwei Arten wie jemand der Akademie beitreten kann.
3.2.1. Selbst finanziert
Wer es sich leisten kann, kann mit eigenen Mitteln an der Akademie studieren. Die Kosten sind dabei nicht unermesslich hoch, da ein Student an der Akademie jedoch kaum Zeit hat nebenher zu arbeiten, können sich dies nur wenige leisten.
3.2.2. Stipendium
Wenn ein Individuum besonderes Potenzial zeigt, finanziert die Akademie das Studium. Hierfür muss der Student zuerst eine sehr schwere Aufnahmeprüfung bestehen. Eine Alternative für diesen Weg gibt es für alle, die beim Militär sind. Fällt dort jemand besonders positiv auf, kann er vom Militär ein Stipendium angeboten bekommen.
Die Mehrheit der Studenten an der Akademie studieren mit Stipendium. Dadurch hat jeder Bauer im Land die Möglichkeit an der Akademie aufgenommen zu werden, so er über das nötige Potenzial verfügt.
4. Gesetzgebung
Jede der Fakultäten erwählt nach eigenem Ermessen einen Erzmagister. Die 6 Erzmagister bilden dann den Erzmagisterrat, der die Geschicke des nistrianischen Reichs lenkt. Die Aufgabe des Erzmagisterrats ist dabei ausschließlich die Legislative. Sie schaffen Gesetze, die dann für den Rest des Reiches gelten. Die Gesetze Nistrias werden im Kodex festgehalten.
Der Prozess der Gesetzgebung ist dabei sehr wissenschaftlich orientiert. Um ein neues Gesetz in den Kodex einzubringen oder ein bestehendes anzupassen, muss ausreichen wissenschaftliche Evidenz vorgelegt werden. Wenn der Rat von der Notwendigkeit einer Änderung überzeugt werden kann, wird diese vom gesamten Rat beschlossen. Es ist eine 2/3 Mehrheit für alle Gesetzesthemen notwendig.
Auch das Militär wird vom Erzmagisterrat nicht direkt befehligt, sondern über Gesetze gesteuert, die dann z.B. den Einmarsch in ein anderes Land gesetzlich befehligen, wobei das Gesetz selbst meist abstrakter gehalten ist und nur selten direkte Befehle beinhaltet.
5. Militär
Das Militär ist ein selbstorganisierendes Organ im Nistrianischen Reich, das durch einen eigenen Kodex zusammengehalten wird. Es setzt sich vorrangig aus Männern zusammen, da nur diese durch die Wehrpflicht zum Dienst gezwungen werden. Da Frauen sich freiwillig zum Dienst entscheiden können stellen sie die deutliche Minderheit des Personal dar. Führungspersonen, Spezialkräfte und neues Material erhält das Militär dabei von der Akademie. Wobei jede Fakultät dabei eine andere Aufgabe zukommt.
Mixtura: Bereitstellung von medizinischem Personal/Material. Erforschung und Produktion chemischer Kampfstoffe, und Abwehr eben jener.
Arcana: Beschaffung von Informationen, Spionage, Schutz der eigenen Informationen vorm Feind.
Constructa: Bau/Instandhaltung von Waffen, Luftschiffen, Kampfautomaten, Prothesen, sowie bereitstellung technischer Truppen.
Administrata: Verwaltung, Logistik und Stabsaufgaben
Augeria: Nahrungsbeschaffung, Nutzbarmachung der Nahrungsproduktion des Feindes.
Genia: Ausbildung von Generälen, Analyse der feindlichen Strategien, Ausarbeitung neuer Strategien.
Die Truppen Nistrias werden in Divisionen aufgeteilt, die einen Mix aus verschiedenen Truppengattungen enthalten, die auf bestimmte strategische Lagen ausgerichtet sind. Eine Division setzt sich dann aus verschiedenen Bataillonen zusammen, die für sich nur eine Gattung beinhalten. Es gibt dann spezielle Divisionskonfigurationen für den Kampf im Gebirge, im Sumpf, im Wald, etc.
6. Die Kolonien von Mefos
Seit der Erfindung der Luftschiffe im Jahr 987 ist es der Akademie möglich die Seewege nach Mefos zu überqueren. Seither arbeitet Nistria daran, den Kontinent nach und nach zu kolonisieren.
Die Kolonien sind eine wichtige Quelle für Ressourcen. Es läuft jedoch schon seit der Gründung der Kolonie ein Krieg mit den Einheimischen. Diese haben nach der Ankunft der Siedler direkt mit Angriffen begonnen.
Einige Jahrzehnte nachdem die Kolonisierung Mefos begonnen hat, hat es auch Individuen aus anderen Reichen in die Kolonie gezogen. Im Kampf gegen die Einheimischen hat die Kolonie eine Allianz mit Dyr und Tipu geschlossen. Auch wächst der Unmut gegenüber der alten Heimat, da Nistria ihre neusten Technologien gezielt zurückhält und gewaltige Tributzahlungen fordert.
7. Der Stand von Dyr und Tipu
Dyr leben in Nistria meist unter ärmlichen Bedingungen. Rechtlich ist ihr stand sehr eingeschränkt. Sie dürfen nicht an der Akademie studieren oder staatliche Ämter belegen. Auch Arbeiten ist für sie deutlichen Einschränkungen unterworfen und sie zahlen höhere Steuern als Menschen.
Trotz dieser Einschränkungen zieht es viele Dyr nach Nistria, da sie dort ein leichteres Leben haben und von einfacher Arbeit leben können. Da einige Dyr-Spezies dem Menschen sehr ähnlich sind, werden sie in großen Akademiestädten gern als Versuchskaninchen benutzt. In Novus, beispielsweise, kauft die Akademie Dyr Kinder aus den Slums um diese für ihre Experimente zu verheizen. Die Preise sind so gut, dass viele Dyr dort genau für diesen Zweck leben.
Tipu zieht es selten in nistrianische Städte, da die Luft dort dreckig und die Sonne meist von Rauchschwaden bedeckt ist. Es gibt jedoch in Nistria einige Wälder, die von Tipu bewohnt werden.
Vereinzelt gibt es auch sog. Verfluchte Wälder. Diese werden meist von Tipu gegründet, deren Heimat von Nistria vernichtet wurde. Wächst ein solcher, durch Hass und Verzweiflung getriebener, Tipu fest, gibt er seinen Hass an seine Nachfahren weiter, wodurch der Wald sehr feindselig gegenüber jedem Eindringling wird.