Die Tipu
Die Tipu sind pflanzliche Wesen, von denen jeder eine Rolle in einem größeren Ökosystem übernimmt.
1. Eine Pflanze wählen
Ein Spieler, der einen Tipu spielen will, muss sich eine Pflanze aussuchen, von der sein Tipu abstammt. Hierfür können reale Vorbilder genutzt werden, oder die Pflanzen, die in der Welt von Machines and Sorcery auftauchen.
Ein Tipu entsteht, indem die Blüte eines Baumältesten (eines sehr alter Tipu) mit den Pollen einer anderen Pflanze in Berührung kommt. Der neu entstehende Tipu übernimmt dabei Eigenschaften dieser Pflanze.
Da ein Tipu direkt von einer Pflanze abstammt, übernimmt dieser Vor- und Nachteile der jeweiligen Pflanze. Wenn die Pflanze z.B. über Dornen verfügt, so wird der Tipu selbst seinen Körper auch mit Dornen ausstatten. Kann die Pflanze Gifte freisetzen, so kann dies auch ein Tipu der von dieser Pflanze abstammt.
Hier kann ein Spieler gern etwas kreativ sein. Fähigkeiten wie aphrodisierende Pollen klingen unspektakulär, können aber zu den unterhaltsamsten Situationen führen.
2. Stärken und Schwächen
Tipu sind als Pflanzen grundsätzlich anfällig für Feuer. Vielen Tipu sind daher von einer gewaltigen Angst vor Feuer besessen. Die allermeisten Tipu ernähren sich rein vegan (mit Ausnahme von denen, die von fleischfressenden Pflanzen abstammen). Außerdem bekommen sie einen großen Teil ihrer Energie durch Sonnenlicht. Daher sind bei Nacht die meisten Tipu schwächer.
Durch direkten Kontakt können Tipu mit Pflanzen kommunizieren. Allerdings haben normale Pflanzen oft nur ein sehr einfaches Gemüt und ein sehr selektives Gedächtnis. Es ist einem Tipu auch möglich, aus seinem eigenen Körper Ableger seiner eigenen Pflanzengattung wachsen zu lassen. Diese Ableger können bei Bodenkontakt weiter wachsen, vorrausgesetzt genügen Nährstoffe stehen in der Nähe zur Verfügung.
Beispiele für besondere Fähigkeiten
- Ranken wachsen lassen und kontrollieren
- Pollen freisetzen, die giftig sind oder den Verstand benebeln
- Eine dicke Rinde statt Haut haben, für bessere Verteidigung
- Dornen wachen lassen (mit oder ohne Gift)
Dies sind einige Beispiele, welche besonderen Fähigkeiten ein Tipu haben kann.
3. Der Charakter der Tipu
Tipu sind oft sehr widersprüchliche Kreaturen. Von ihrem Äußeren lässt sich nur sehr schwer auf ihre Natur schließen.
z.B. Sind sie oft wunderschön, aber dafür auch giftig, manipulativ und eitel. Andere wiederum sind äußerlich, wie innerlich wunderschöne Wesen. Vom Äußeren lässt sich das nur sehr schwer bestimmen.
Außerdem hat jeder Tipu einen Drang, der nur schwer ignorieren werden kann. Dieser äußert sich in jedem anders. Während einige nur die Welt erkunden wollen, verspüren andere den Drang jeden ungebetenen Eindringling zu vernichten.
Den meisten ist der genaue Zweck ihres Drangs nicht bewusst, es gibt jedoch kaum einen Tipu, der seinen Drang infrage stellt. Einige sehen ihn als den Willen des Waldes an.
4. Tipu Magie
Tipu sind nicht auf dieselbe Art emotional wie die anderen Spezies. Sie nehmen ihre Umgebung mehr als einen Verlauf natürlicher Gegebenheiten war, wodurch sie keine sehr starke emotionale Reaktion auf die Ereignisse um sie herum haben.
Das bedeutet, dass es Tipu oft sehr leicht fällt Magie zu kontrollieren. Ein Tipu benutzt Magie nur sehr selten unbewusst. Und hat seine Emotionen meistens im Griff. Der Nachteil daran ist jedoch, das ein Tipu nur sehr selten alleine genug Emotionen hat um einen Zauber wirken zu können.
Er muss meist auf die Emotionen anderer zugreifen.
In Tipu Gesellschaften gibt es daher oft nur wenige Schamanen, die Magie wirken können. Wenn diese Magie nutzen haben sie oft eine kleine Armee von Tipu bei sich, die nur dazu da sind genügend Emotionen bereitzustellen, um Zauber zu wirken.
In den großen Wäldern können sie sich mit dem Wurzelnetzerk des Waldes verbinden, um so auf die Emotionen aller Waldbewohner zuzugreifen, die gerade selbst Kontakt zum Wurzelnetzwerk haben. Damit können Tipu in großen Wäldern sehr starke Magie wirken.
5. Lebenszyklus
Ein Tipu durchläuft im Leben 3 Phasen.
5.1. Para
Wenn die Blüten eines Baumältesten befruchtet werden, bildet dieser einen Samen aus, aus dem ein Tipu wachsen kann. Mithilfe von Wurzeln, Ästen, Ranken und anderen pflanzlichen Mitteln bildet der Tipu Gliedmaßen aus, mit denen er sich dann bewegen kann.
In dieser Form imitiert der Tipu oft unbewusst andere Lebewesen um ihn herum, weshalb das Äußere eine Tipu sehr von der Umgebung abhängt. z.B.: In der Nähe von Menschen oder Dyr nehmen die Tipu oft eine humanoide oder tierische Form an, wodurch sie es leicht haben mit den Gesellschaften zu interagieren. Junge Tipu sind dadurch oft kaum als solche zu erkennen.
Tipu die abseits von Menschen und Dyr aufwachsen können dafür ganz ungewöhnliche Formen annehmen. Das Aussehen ist außerdem von der Pflanzenart des Tipu anhängig. Z.B.: Ein Tipu der von einem Schleimpilz abstammt hat evtl. gar keinen fest definierten Körper.
5.2. Puti
Irgendwann geht ein Para in das Putistadium über. Der Übergang ist fließend. Ein Tipu entwickelt in diesem Stadium zunehmend mehr und mehr seiner pflanzliche Merkmale aus. Dies beginnt mit Kleinigkeiten, wie z.B. dass Blätter, Blumen oder Pilze am Körper wachsen.
Später kommen größere Veränderungen hinzu. Einige entwickeln eine harte Rinde statt ihrer Haut, was sie etwas weniger beweglich macht, jedoch vor Angriffen schützt. Anderen wachsen Ranken entlang ihrer Arme.
In dieser Phase wird die Fähigkeit vieler Tipu, mit Pflanzen zu kommunizieren immer stärker, was sogar so weit gehen kann, dass sie den Pflanzen Befehle geben und somit kontrollieren können.
Anmerkung zur Pflanzenkontrolle: Der Tipu gibt der Pflanze einen Befehl, den diese ausführt. Dieser Befehl muss vom Spieler ausformuliert und vom Spielleiter dann interpretieren werden. Es ist also Vorsicht geboten, welche Befehle man den Pflanzen gibt.
5.3. Pakiaku
Je älter ein Tipu wird, desto langsamer werden sein Körper und sein Geist, was irgendwann darin mündet, dass sie sich endgültig im Boden verwurzeln und so ein Teil ihrer umgebung werden. Einige behalten noch lange die Fähigkeit sich zu bewegen oder zu sprechen, aber irgendwann wird ein Tipu unweigerlich zu einem Baumältesten, oder auch Pakiaku genannt.
In diesem Stadium kann ein Tipu seine Wurzeln mit anderen Pflanzen verbinden, um so eins mit dem Wald zu werden. Daraus können über eine lange Zeit gigantische Wurzelnetzwerke entstehen, da ein Pakiaku mehrere hunderte (und in Extremfällen tausende) Jahre alt werden kann. Es ist ihm außerdem möglich Nachkommen zu zeugen, indem ihre Blüten mit den Pollen anderer Pflanzen in Kontakt kommen.
Da Tipu sich nur in diesem Stadium fortpflanzen können sind die Pakiaku das Herzstück eines jeden Waldes. Hat ein Tipu schwere Traumata erlebt, bevor er zum Pakiaku wird, kann er diese an seinen Nachwuchs weitergeben. Daraus entstehen dann sog. verfluchte Wälder, die ausgesprochen aggressiv gegenüber jedem sind.
6. Kulturen
In Afrat gibt es tausende kleine Wälder, in denen Tipu leben. Diese sind kreuz und quer verstreut. Es gibt jedoch zwei große zusammenhängende Tipuwälder.
6.1. Salia
Der Wald Salias erstreckt sich über eine Inselgruppe im Nordosten Afrats. Auf den Inseln tobt seit vielen Jahrtausenden ein Konflikt zwischen dem Land und dem Meer. An Land leben die Haruru, die die dichten Mischwälder bewohnen und ihre Erdmagie nutzen, um die Landmassen stückchenweise zu erweitern. Im Wasser leben die Ngaru in Korallenriffs und Seetangwäldern. Sie nutzen ihre Wassermagie, um die Küsten Salias Stück für Stück abzutragen und so ihren maritimen Lebensraum zu erweitern.
Für Außenseiter ist es hier äußerst Gefährlich, da die Tipu hier streng gegen Eindringlinge vorgehen und man schnell zwischen die Fronten der Ngaru und der Haruru geraten kann.
Tipu aus Salia reisen selten zum Festland Afrats. Passiert dies doch mal, fällt der Tipu oft stark auf, da die Tipu aus Salia ihren Artgenossen aus anderen Wäldern kaum ähneln. Sie sind oft zu mächtiger Magie fähig, da sie in einer sehr engen Beziehung zu den Urkräften Salias leben.
6.2. Parai-Wald
Der Parai-Wald bedeckt die gesamte Südspitze Afrats. Der Wald ist extrem dicht bewachsen und es ist für Außenseiter nur schwer möglich ihn zu durchqueren. Der Wald wird vom paraianischen Riesen dominiert, einem Baum, der viele hundert Meter hoch und mehrere Kilometer Meter breit ist.
Die Paraianer bewohnen alle Ebenen des Waldes. Vom Moosbewachsenen Erdboden, über die Kronen der ersten Bäume, bis hin zu den gewaltigen Wipfeln der Paraianischen Riesen. Einige der Dörfer hängen hunderte Meter über dem Boden. Ihre Bewohner haben teils nie den Erdboden des Waldes betreten, sondern ihr gesamtes Leben in den luftigen Höhen der Riesen zugebracht.
Die Paraianer sind anderen Spezies gegenüber sehr aufgeschlossen, solange sie dem Wald nicht schaden. Besonders gern sind solche gesehen, die bei der Verteidigung des Waldes gegen die vielen Schädlinge helfen. Wenn man außerhalb der Wälder mal einen Tipu trifft, stammt dieser meist aus dem Parai-Wald.
Alle Pflanzen des Parai-Waldes sind über ein Wurzelnetzwerk miteinander verbunden. Darüber ist es dem Wald möglich jeden Quadratzentimeter im Blick zu haben und bei Angriffen auf den Wald sofort reagieren zu können.